"Man spielt Musik um Wunden zu heilen, Tango aber um sie zu öffnen und den Finger in sie zu legen" (Ramon Gomez de la Serna)
Astor Piazzolla
Der Bandoneonist Astor Piazzolla, 1921 in Buenos Aires geboren, lebte zeitweise in New York und Rom, studierte am Pariser Konservatorium bei Nadia Boulanger Komposition und eroberte schliesslich die Welt mit seinem Quintett und seinem Tango Nuevo.
Piazzollas Musik zeichnet sich aus durch eine ungeheure emotionale Bandbreite: Grausamkeit, Ekstase, Zauber, Sinnlichkeit... - die ganze Tiefe der menschlichen Seele.
Nur ein aussergewöhnlich begabter Musiker mit meisterhafter Beherrschung der Komposition vermochte aus dem traditionellen argentinischen Tango eine neue Musikform, den Tango Nuevo zu erschaffen: eine Musik, in der Piazzollas Affinität zu den Werken Bachs (kontrapunktische Linien und sequenzierte harmonische Bewegung), Bartoks und Strawinskys (erweiterte Harmonik) deutlich erkennbar ist.
Piazzolla war ein Musiker mit sicherem Gespür für die Grenze zwischen Emotion und Pathos, der bei seinen Konzerten mit dem berühmten Quintett kaum zwischen Komposition und Improvisation trennte, sowohl mit klassischen Musikern wie Jazzmusikern arbeitete und vor allem durch sein unübertroffenes Bandoneonspiel in Erinnerung bleibt.